KREATIV-SCHÖPFERISCHER AUSDRUCK / KUNSTTHERAPIE


Die Gestalt(ung) spricht tonlos aus,

was aus tiefstem Inneren gesagt, getan oder einfach gesehen werden möchte.

Das kann sie, da sie direkt verbunden ist mit unserem emotionalen, unbewussten und essentiellen Sein.

 

In unserer persönlichen Geschichte haben wir meist gelernt das,

was einfach, direkt und unverblümt aus unserer Seele heraus spricht und tut,

zurück zu halten, zu kontrollieren und in anerkannte Bahnen zu lenken.

 

Diese sind für ein friedliches gesellschaftliches Zusammenleben in gewissem Maße sicherlich dienlich,
begrenzen jedoch unsere gesamte alltägliche Realität, wenn wir sie als "über alles und jeden gültig" erheben.

Wer kennt nicht Sprichwörter wie "Das tut man so/ so nicht" oder "Das ist so nicht wichtig/ richtig/ real"

"Das war schon immer so", "Früher war alles besser/ sind wir daran auch nicht gestorben" uvm. 

In uns lebt noch mehr als das anerkannte, gesittete, angepasste und auch das möchte/ muss sich mitteilen.

 

Wenn wir diese Bedürfnisse/ Wahrheiten/ lange Zeit unterdrücken kann es passieren,

dass sie ein Eigenleben entwickeln und dann zu einem sehr unpassenden Zeitpunkt aus uns heraus explodieren
oder unsere Persönlichkeit durch manipulative Verhaltensweisen prägen. Dann verletzen wir häufig uns selbst und/ oder andere um uns herum, ohne dass wir das meist wirklich bewusst wollen.

Ebenso kann sich die unterdrückte Energie (Emotionen, Gedanken usw. sind natürlich auch Energien, die wir z.B. bei einem Wutausbruch gut erleben können) auch in Krankheiten manifestieren.

Diese wiederum sind auch ein kreativer Akt des Körpers (wenn auch unangenehm) der etwas mitzuteilen hat.

In unserer Sprache, besonders noch bei Kindern, finden und nutzen wir das in Sätzen wie

"Das verursacht mit Bauch-/ Kopfschmerzen",

"Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen", "Davor habe ich Schiss" uvm.

 

Ebenso wichtig sind unsere persönlichen limitierenden Glaubensätze, die wir zwar meist kennen, sich jedoch im normalen Bewusstseins-Zustand gern unserer Kontrolle entziehen. Solche sind z.B. "Da bin ich nicht gut drin"

(in der Kunsttherapie höre ich sehr sehr sehr häufig "Ich kann nicht malen"),

"Das darf ich nicht sein z.B. glücklich/ reich/ arm/ stark/ schwach/ männlich/ weiblich/ schön uvm. sein".

  

Das Leben ist ständige Veränderung, alles kommt, bleibt für eine gewisse Zeit und geht wieder. Das heißt, wir befinden uns ständig in einem fortwährenden Prozess der Weiterentwicklung.

Wenn eine Phase zum Abschluss kommt uns eine neue beginnt, stellt sich ganz natürlich ein Moment des Zerfallens ein, wodurch zunächst ein gewisses Chaos entsteht, aus welchem das Neue erwachen kann.

In diesen Übergangsmomenten werden wir häufig konfrontiert mit Ängsten, z.B. vor dem Unbekannten,

dem scheinbaren Chaos/ die Kontrolle zu verlieren, den Erwartungen anderer nicht entsprechen zu können" usw.

Darauf reagieren wir oft mit, für die Persönlichkeit typischen Symptomen,
und irgendwann sprechen wir dann von einer Krise. In diesen Krisen können wir die limitierenden Glaubenssätze oft noch viel lauter hören und spüren als "in den guten Zeiten", die uns sage "Das schaff/ kann/ darf ich nicht". 

 

Doch wenn wir das Alte, was wir auf unserem weiteren Weg nicht mehr brauchen, langsam abschälen, wie eine Zwiebel, dann kann das Neue seinen Weg aus unserem Inneren heraus in die Welt hinein finden.

Wenn wir aufhören, an Altem festzuhalten und lernen loszulassen, kann sich die angestaute Energie

nach und nach entladen und die Kraft, die sich dahinter verbirgt, entfalten und mitteilen.

 

Mit dem im kreativ-schöpferischen Akt hervor/ nach-Außen gebrachten Gegenüber 

können wir eine aktive klärende Auseinandersetzung führen können sowie neue Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. In unseren inneren Bildern erzählt sich uns unsere Geschichte in einer unvoreingenommenen Art und Weise, 

die der Ratio und der Person, die wir im Laufe der Geschichte angenommen haben, vorweg geht.

Wir sagen auch gern "was darunter liegt". Denn das Unbewusste und unsere Essenz, liegen unter der Oberfläche verborgen, frei von gesellschaftlichen Normen und persönlicher Geschichte.

Daher auch der Spruch "Die/ Die ist sehr oberflächlich". 

Nach einem Gestaltungsprozess folgt häufig eine Erleichterung und 
wir können danach z.B. wieder ruhig schlafen, herzhaft lachen oder richtig essen.

 

Du brauchst hierfür keine besonderen Fähig- oder Fertigkeiten,
es geht hier nicht darum irgendwelchen vordefinierten Ansprüchen von Kunst gerecht zu werden.

Was Du hierfür brauchst ist die Bereitschaft, Dich mutig und offenen Herzens in einen Erfahrungsprozess einzulassen, in dem Dein Innerstes zu Dir sprechen kann ebenso wie die Welt,

mit der Du als Leben inmitten von Leben stetig verbunden bist.